Clubhouse benötigt keine große Technik. Ein iOS-Gerät sowie evtl. ein Headset und die App – mehr braucht es nicht
Clubhouse ist von seiner Art her eine vollkommen neue Social Media Plattform. Anders als bei Facebook, Instagram oder Twitter geht es bei Clubhouse nur um das Hören und mutet wie eine Mischung aus Telefonkonferenz und Podcast an. Somit ergeben sich ganz andere Möglichkeiten, auditiven Content einzusetzen. Vor allem für den Tourismus bieten sich hierbei Chancen, um gezielt Urlaub im Kopf zu erzeugen.
1. Touristische Themen bei Clubhouse zur Diskussion stellen
Was gerade bewegt als Gesprächsrunde
Der Vorteil von Clubhouse ist, dass Nutzer direkt mit nur einem Klick einen eigenen Raum aufmachen können, um darin mit anderen live über Themen zu sprechen. Es bedarf keiner langen Vorbereitung. Auch auf der technischen Seite braucht man neben einem iPhone oder iPad (eine Android App wird erst in den nächsten Monaten erwartet) und evtl. einem Headset keine Investitionen, die man nicht sowieso schon getätigt hat als Besitzer eines Apple Handhelds.
Somit sind Einstiegshürden für die aktive Nutzung quasi nich vorhanden, sofern man denn einen Invite zur Nutzung der App erhalten hat.
Da sich bei Clubhouse vordergründig alles um Gespräche dreht, kann man als Touristiker die Plattform wunderbar nutzen, um in einmaligen oder wiederkehrenden Diskussionsrunden über eigene Themen zu informieren und zu diskutieren. Hierfür sollte man sich unbedingt bereits im Vorfeld der Clubhouse Session einen kleinen Ablaufplan zusammenschreiben sowie unbedingt weitere Co-Moderatoren oder passende Diskussionsgäste einladen. Nur dann kommt von Beginn an eine lebhafte Gesprächsrunde zustande anstelle eines trögen, einseitigen Monologs, den auf Clubhouse niemand hören will.
2. „Ask me anything“ auf Clubhouse
Was Gäste und Urlauber schon immer mal wissen wollten
Wer Social Media nicht nur als Einbahnstraße versteht, der weiß, dass es kaum einen einfacheren und direkteren Weg gibt, um wertvolles Feedback zu den eigenen Produkten und Leistungen zu erhalten. Warum also nicht einmal Clubhouse nutzen, um an einem zentralen Ort die Fragen, Anmerkungen und Wünsche der Gäste und Kunden in einem regelmäßigen Format zu klären? So können Touristiker Urlauber und Gäste über das eigene Angebot und Reiseformalitäten direkt informieren sowie gleichzeitig einem breiteren Publikum zeigen „Wir sind für Euch da!“.
Bestenfalls nimmt man als Initiator einer solchen Session noch Partner und Leistungsträger oder auch die eigenen Lieblingsgäste und -kunden mit auf die Bühne, damit ein rundes Gespräch entsteht.
3. Urlaub im Kopf
Warum nicht mal die eigene Destination hörbar machen?
Nicht zuletzt der Boom der Podcasts und Hörbücher hat gezeigt, dass Menschen dieses singuläre Format mögen, welches nur über das Gehör funktioniert. Ein Grund dafür: Menschen werden immer mobiler – im Privaten wie im Beruflichen. Audio-Content kann auch dann konsumiert werden, wenn man nicht ständig auf sein Smartphone schauen kann oder will, wie z.B. während der Autofahrt, beim Arbeiten am Schreibtisch oder im Fitness-Studio.
Durch das Hören entstehen Bilder im Kopf und damit können Touristiker wunderbar spielen. Nutze daher, was es in Deiner Destination zu hören gibt – vom Möwengeschrei an der See bis zu den Kuhglocken in den Alpen. Alles ruft intuitiv Bilder hervor, die mit besonderen Emotionen verknüpft sind. Auch Dialekte und Akzente eignen sich hervorragend, um eine Destination oder eine Reise auf Clubhouse authentisch über die Ohren zu erleben.
Damit sich die Clubhouse Session aber von einem Podcast unterscheidet, bindet auf jeden Fall ein besonderes Live-Event mit ein. Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt beispielsweise (wenn es Corona wieder zulässt), bei dem man mittels externem Mikrofon am Smartphone alle typischen Geräusche einfangen kann und die Nutzer von Clubhouse zum Bummeln und auditiven Genießen einlädt. Interviews mit Protagonisten vor Ort sowie das Einfangen musikalischer Eindrücke können das Erlebnis abrunden. An welchen Stand es als nächstes geht? Lass Deine Teilnehmer auf der Bühne entscheiden!
4. Interaktive Infoveranstaltung auf Clubhouse
Von der Einbahnstraße zum Gegenverkehr
Gerade in der jetzigen Zeit, in der aufgrund von COVID-19 keine Messen, Veranstaltungen und Events stattfinden können, bietet Clubhouse den besonderen Reiz, Inhalte und Botschaften über einen eigenen Raum zu verbreiten. Warum also die im Tourismus beliebten Informationsabende nicht einfach mal auf Clubhouse veranstalten?
Gut, derzeit sind noch alle Android-Nutzer von solchen Abenden ausgesperrt, aber auch das ist ein Umstand, der sich in ein paar Monaten auflösen wird. Also Grund genug, bereits jetzt Clubhouse aktiv zu nutzen und sich mit der App vertraut zu machen, um dann bestens aufgestellt zu sein, wenn die Plattform für alle geöffnet wird.
Destinationen, PR-Agenturen, Veranstalter und Vertretungen können ohne großen Technikaufwand eigene Roadshows auf Clubhouse anbieten und auch so ihre Zielgruppe erreichen, direkt mit ihnen Fragen klären und wichtiges Feedback einholen. Umgekehrt sollten Touristiker offen auch den Dialog in anderen Räumen suchen und dabei ihre Expertise im persönlichen Themengebiet einwerfen.
5. Umkehr vom Sender zum Empfänger
Feedback einholen und anderen eine Bühne bieten
Derzeit funktioniert Clubhouse vor allem so: Auf der Bühne sprechen Moderatoren zu einem bestimmten Thema und ergänzend werden Zuhörer auf die Bühne gehholt für die weitere Diskussion. Warum aber nicht mal den Spieß umdrehen und sich wertvolles Feedback zu seinem Angebot einholen? Ein solches Format könnte beispielsweise so aussehen: Touristiker planen einen Raum, in dem sie sich einmal bewusst zurücknehmen und die Diskussion vornehmlich von den Teilnehmern des Raums entsteht, die auf die Bühne kommen.
Fragestellungen, Verbesserungen, Lob, Kritik oder einfach ein Blick über den Tellerrand, der Clubhouse ja auch so attraktiv macht, können die eigenen Scheuklappen auflösen, die sich in der realen Welt oftmals unbemerkt entwickeln.
Fazit zu Clubhouse für den Tourismus
Clubhouse bietet gerade im Tourismus vielfältige Möglichkeiten, um einen weiteren Part im Social Media Mix einzunehmen. In Deutschland wird es von vielen schon als das gesehen, was Twitter in den USA ist: eine Plattform, auf der Menschen offen und reichweitenstark ihre Meinung austauschen können.
Es bleibt abzuwarten, wie die App weiter genutzt werden wird, wenn in ein paar Monaten auch die Android-Nutzer auf die Plattform kommen können. Letztendlich kommt es auf einen selbst an, qualitativ hochwertigen Content auf Clubhouse anzubieten und diesen kontinuierlich auszubauen. Im Hinterkopf sollten Touristiker auch den Datenschutz auf Clubhouse haben, der derzeit noch nicht wirklich existent ist geschweige denn EU-konform. Für weitere Infos hierzu empfehlen wir einen Blick in den Artikel von RA Dr. Thomas Schwenke.
Und dennoch: Für den Tourismus kann sich die App definitiv lohnen, sofern man Zeit und Lust in ein spannendes Themenangebot investiert und dabei die Besonderheiten und Gepflogenheiten dieses Mediums berücksichtigt. Unsere Empfehlung lautet daher zu schauen, ob und wie man Clubhouse anhand der obigen Punkte für sich nutzen kann und dann einsteigen!
Folgt uns auf Clubhouse
Natürlich sind auch wir von Intensive Senses auf Clubhouse begeisterte Moderatoren und Zuhörer. Zusammen mit Ulrike Katz von justZARGES bieten wir mit unseren Formaten im Rahmen der „Tourismus Lounge“ montags um 19 Uhr zu bestimmten Themen mit dem „Lounge Talk“ eine Diskussionsplattform mit Experten sowie donnerstags die „Networking Lounge“ bei Flausch und Plausch zum losen Kennenlernen.
Hör doch gerne mal rein und komm zu uns auf die Bühne – wir beißen nicht! Folge einfach @joachimschmidt und @maikeovens auf Clubhouse, um immer über die neuesten Termine und Talks informiert zu werden.
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